Vor 500 Jahren stellte Martin Luther seine Gedanken zum kirchlichen Ablasshandel der Öffentlichkeit vor, damit sie "disputiert" werden sollten. Dazu soll er selbst - oder ein Gehilfe - die berühmten 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg geschlagen haben. Jene Tür fungierte damals als das Schwarze Brett der Universität.
"sola gratia", Latein für "allein durch Gnade", ist der Kerngedanke des reformatorischen Denkens, und "sola scriptura" ist ein weiterer bedeutsamer Ansatz Luthers, nämlich der Gedanke, dass allein die Bibel ausreicht, um die christliche Heilsbotschaft zu erkennen - die Kirche braucht nicht zu vermitteln.
Was hat das mit dem Schreiben, meinem Schreiben, zu tun?
"sola scriptura" hieß auch ein Schreibwettbewerb anlässlich des Lutherjahres 2017, der vom Ev. Kirchenkreis Wittenberg initiiert wurde. Dabei ging es um die Frage, ob bzw. inwieweit Luthers Leistung eine Provokation für die heutige Leistungsgesellschaft darstelle.
Diese Frage brachte auch mich zum Nachdenken, und irgendwann stellte ich mir einen Pfarrer vor, der in den 60ern des 21. Jahrhunderts seine Memoiren schreibt und sich an eine Unterrichtsstunde über Luther erinnert...
Zahlreiche Texte - von jung und älter - wurden eingereicht, und am vergangenen Samstag fand die Preisverleihung nebst Präsentation der Anthologie "LEISTUNGsfrust? LUTHER_sucht... Gnade! - sola scriptura 2017. Lyrik und Prosa im Schreibwettbewerb zum Reformationsjubiläum" im schönen Wittenberg statt.
Die zwei höchsten Auszeichnungen gingen an Beiträge, die trotz (oder gerade wegen) einer kritischeren Sicht auf Luther die meisten Stimmen der Jury auf sich vereinten. Es ist ja nicht "wegzudisputieren", dass Luther antisemitische Ansichten vertrat, und auch nicht, dass der inflationäre Verkauf von Luther-Souvenirs (z. B. Playmobil-Luther, Luther-Wein, Luther-Nudeln, "Luther To Go", "Luther zum Vergnügen" etc.) gerade im Jubiläumsjahr stark an den damals von Luther daselbst kritisierten Ablasshandel erinnert...
Wie dem auch sei. Es hat Freude gemacht, sich dazu schreibend Gedanken zu machen, und es ist schön, in der Publikation zum Wettbewerb mit "Einfach so" vertreten zu sein. Dazu gibt es im nächsten Post noch etwas zu bemerken.
"sola gratia", Latein für "allein durch Gnade", ist der Kerngedanke des reformatorischen Denkens, und "sola scriptura" ist ein weiterer bedeutsamer Ansatz Luthers, nämlich der Gedanke, dass allein die Bibel ausreicht, um die christliche Heilsbotschaft zu erkennen - die Kirche braucht nicht zu vermitteln.
Was hat das mit dem Schreiben, meinem Schreiben, zu tun?
"sola scriptura" hieß auch ein Schreibwettbewerb anlässlich des Lutherjahres 2017, der vom Ev. Kirchenkreis Wittenberg initiiert wurde. Dabei ging es um die Frage, ob bzw. inwieweit Luthers Leistung eine Provokation für die heutige Leistungsgesellschaft darstelle.
Diese Frage brachte auch mich zum Nachdenken, und irgendwann stellte ich mir einen Pfarrer vor, der in den 60ern des 21. Jahrhunderts seine Memoiren schreibt und sich an eine Unterrichtsstunde über Luther erinnert...
Zahlreiche Texte - von jung und älter - wurden eingereicht, und am vergangenen Samstag fand die Preisverleihung nebst Präsentation der Anthologie "LEISTUNGsfrust? LUTHER_sucht... Gnade! - sola scriptura 2017. Lyrik und Prosa im Schreibwettbewerb zum Reformationsjubiläum" im schönen Wittenberg statt.
Die zwei höchsten Auszeichnungen gingen an Beiträge, die trotz (oder gerade wegen) einer kritischeren Sicht auf Luther die meisten Stimmen der Jury auf sich vereinten. Es ist ja nicht "wegzudisputieren", dass Luther antisemitische Ansichten vertrat, und auch nicht, dass der inflationäre Verkauf von Luther-Souvenirs (z. B. Playmobil-Luther, Luther-Wein, Luther-Nudeln, "Luther To Go", "Luther zum Vergnügen" etc.) gerade im Jubiläumsjahr stark an den damals von Luther daselbst kritisierten Ablasshandel erinnert...
Wie dem auch sei. Es hat Freude gemacht, sich dazu schreibend Gedanken zu machen, und es ist schön, in der Publikation zum Wettbewerb mit "Einfach so" vertreten zu sein. Dazu gibt es im nächsten Post noch etwas zu bemerken.
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