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Es werden Posts vom Mai, 2017 angezeigt.

Eriachae, die Waldesrächerin - Teil 2

Nach der Abschiedsnacht kamen mit dem neuen Morgen die Menschen. Schwärze brachten sie mit sich, und sie brach Licht und Baum im alten Wald. Das Waldmädchen verbarg sich im Gewand des Waldes, und so entkam sie stets der Unheil bringenden Schwärze. Niemals wieder fiel das Wasser des Flusses golden den Abhang hinab, wie es am Abend ihres großen Verlustes geschehen war, doch es floss und fiel, wie die Jahre hinab ins Dunkel der Vergangenheit. Mit dem Schwinden ihres Volkes war diese Welt gefallen in tiefe Trübnis, und in dieser grauen und einsamen Zeit stahlen sich Sehnsucht, Furcht und Zorn in Erygwens Herz, währenddessen die Menschen mit Gier in den stumpfen Augen und Wut in den zerstörerischen Händen das Antlitz des Waldes entstellten. Immer flüchtete sie vor ihnen, zog mit ihren wenigen Habseligkeiten im geliebten Wald umher, in der vergeblichen Hoffnung, einst gänzlich sicher vor ihnen zu sein. Oft träumte sie von ihrem Volk und der neuen Heimat. Und von ihm: In nebligen Träumen kam

Eriachae, die Waldesrächerin - Teil 1

Der Gedanke des Lebens hatte den Wald der Welt einst geformt, doch nun begannen Vernichtung und Tod sich seiner zu bemächtigen, und die Bäume wichen zurück. Unter ihnen lebten Wesen, die Blätterschein, Wurzel, Ast und Rindenwuchs besonders liebten. Sie bekamen vom Wald das, was sie brauchten, doch nahmen sie nie viel; bescheiden waren sie, und der Nahrung bedurften sie nur wenig. Kleiner wurde der Wald, bis er nicht mehr die Welt umrundete, sondern nunmehr vereinzelte Landstriche bedeckte. So ging die Zeit dahin unter den Bäumen der Welt, und ihre Lieder sangen die Wesen nur noch selten, denn wie die Bäume, so wichen auch sie vor Zerstörung und Tod. Jene erschienen in Gestalt derer, die sich Menschen nannten. Und wo jene erschienen, gingen sie. In eine Welt würden sie gehen, in welcher alles um sie her licht und walden war – so erzählten sie sich. Und also verließen sie die Welt, die mehr und mehr von den Menschen bevölkert wurde, auf einem Weg, den niemals eines Menschen Auge erblic

Eine weitere Geschichte mit dem "Stein des Seins" - Eriachae

Die zweite Geschichte, in welcher der geheimnisvolle Stein eine Rolle spielt, handelt von einem Elbenmädchen namens Erygwen. Ihr Volk verlässt den Wald der Welt, weil die Menschen - besitzergreifend, gierig und dumm - ihn abholzen. Aber sie will ihrer waldenen Heimat treu bleiben, auch wenn das die Trennung von ihrem Liebsten bedeutet. In ihrer Wut auf die Eindringlinge trifft sie eine folgenschwere, aber gerechte Entscheidung, und sie nennt sich fortan Eriachae, die Waldesrächerin... Hier ein Bild von ihr, von Anke Vos gefertigt: Quelle: Blog von Anke Vos .

Prinz Egbert und die Hoffnung

Es heißt, die Hoffnung sterbe zuletzt. Wie lange kann ein Mensch hoffend ausharren? Ein ganzes Leben lang, oder nur eine begrenzte Zeitspanne? Ich habe für die Anthologie "Geschichten von der einsamen Burg" des Alea Libris-Verlages eine Geschichte ersonnen, in der die Fähigkeit zur Hoffnung eine bedeutende Rolle spielt. Es wäre toll, wenn wohlwollende Leser_innen hier klicken würden ;-)

Der Stein des Seins - Anthologie "Elfentanz und Feenstaub"

Der Stein des Seins spielt in mehreren meiner Geschichten eine Rolle, wobei sein Wesen nicht völlig geklärt ist: Deutlich wird aber, dass dieser Stein ein mächtiges Werkzeug ist, um Dinge zu manipulieren, und dass er als Waffe missbraucht werden kann... In meiner Geschichte "Der Stein des Seins", die in der Anthologie "Elfentanz und Feenstaub" ( Sperling-Verlag ) erschienen ist, geht es um zwei unterschiedliche Völker, die sich bekriegen: die Geflügelten und die Feuermenschen. Ein junger Mann namens Aram steht zwischen ihnen und muss sich für eine der beiden Seiten entscheiden... "Wer jenen Stein sein Eigen nannte, konnte alles tun, hieß es. Ich stellte mir vor, ihn endlich in meinen Händen zu halten. Schon immer hatte ich vom Seinsstein gewusst, schon immer ihn gewollt."